„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir nach.“
– Johannes 10, 27 –
Es liegt in unserer neuen Natur, von Gott zu hören: „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir nach.“ (Joh.10,27) Immer, wenn Menschen bewusstwird, dass sie Christus als ihren Erlöser bedürfen, ist dies ein Ergebnis daraus, dass sie von Gott gehört haben.So manche brillante Idee kommt dadurch, dass Gott uns damit dient und uns seine Unterstützung zeigt. Oft beschäftigt uns so ein Gedanke tage- oder wochenlang oder manchmal noch länger; so bereitet uns Gott vor, dass wir eine Entscheidung treffen können.
Manchmal haben wir die Vorstellung, wir hören Gottes Stimme nicht, aber auch das Empfinden seiner Gegenwart bedeutet, dass er zu uns redet. Warum? Er ist das Wort (Joh.1,14) und wenn das Wort gegenwärtig ist, dann entfaltet es seine Wirkung und Äußerungen an uns, auch wenn wir es vielleicht nicht so interpretieren. So heißt es auch in Lukas 4,4: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort Gottes, was aus seinem Mund hervor geht.“ Wir sind am Leben, weil Gott spricht! (Hebr.1,3) Gott sprach die Welt in Existenz! (1.Mose1) Oder: Der Glaube kommt durch das Hören und das Hören kommt durch das Wort Gottes. (Römer 10,17 (KJV))
Wenn wir hinhören, was Gott sagt, dann nicht, um mehr Wissen über die Schrift anzuhäufen, sondern Klarheit darüber zu bekommen, was er uns damit sagen möchte. Abraham hörte Gott nicht nur sagen: „Opfere mir deinen Sohn Isaak…“, sondern Abraham hörte auch wie Gott zu ihm sprach: „Halte ein damit!“ (1.Mose 22).Weil Christen zwar anfänglich hörten, was Gott sagte, aber dann nicht weiter hinhörten, kamen im Laufe der Zeit wahrscheinlich viele „Isaaks“ ums Leben.
Das Wesen des Glaubens ist gleichbedeutend mit dem Hören auf Gott! Wenn wir beten und spüren im Geist Erleichterung, dass ein Durchbruch im Blick auf eine bestimmte Situation geschehen ist und wir Frieden darüber erlangt haben, auch wenn es sich im Sichtbaren noch nicht manifestiert, wie sind wir dann dahin gekommen? Weil Gott zu uns sprach und unser Herz zur Ruhe brachte! (1.Joh.3,19)
Hebr.5,14 spricht von der Gewöhnung unserer Sinne; das meint aller Sinne! Es ist ein Training, in die Gegenwart Gottes einzutauchen, um nicht mehr unerfahren im Wort der Gerechtigkeit zu sein, sondern Gutes vom Bösen zu unterscheiden. Banker werden trainiert, Falschgeld zu erkennen, indem sie echtes Geld und dessen Erkennungsmerkmale studieren. Sie studieren nicht das Falschgeld, denn das kann sehr unterschiedlich in seinen Variationen beschaffen sein. Sie sind auf das Echte exponiert, sodass Falschgeld sofort hervorstechen würde. Wir unterscheiden Böses nicht dadurch, dass wir es studieren! Vielmehr tauchen wir in die Gegenwart der dritten Person Gottes ein, aus der Gott spricht, und alles, was dort nicht hineinpasst, kann nicht aus ihm kommen.
Manchmal wissen wir uns nicht sofort dementsprechend zu bewegen, was er uns sagt; manchmal sind wir auch zu schnell im Versuch herauszufinden, was Gott gerade tun möchte. Aber es ist einfach wichtig, dass wir biegsam bleiben wie ein Kind oder wie ein Segelboot mit dem Segel im Wind, um das von Gott aufzufangen, was gerade da ist. Wir entdecken Gott nicht analytisch, wie beim Lösen einer mathematischen Formel, indem wir die passende „Wenn-Dann-Formel“ herausfinden. Vielmehr ergeben wir uns ihm und liefern uns ihm aus, weil wir seine Güte und Treue kennen.
Weisheit und Verständnis aus dem Wort zu erlangen ist wichtig, aber allein aus der Quelle des Buchstabens, ohne den Geist zu handeln, beruht allein auf unserem Verstand, mit dem wir alles nachvollziehen wollen. Dann hätten wir einen Gott, der ziemlich so aussieht wie wir und unsere Größe hat. Wonach Gott Ausschau hält, ist nach Menschen, die sich ihm ergeben und Ja sagen, bevor er spricht; und das zieht seine Stimme in unserer Nachfolge förmlich an.
Euer Thomas