Mordechai spricht zu Esther: "Denn wenn du jetzt schweigst, so wird von einer anderen Seite her Befreiung und Rettung für die Juden kommen, du aber und das Haus deines Vaters werden untergehen. Und wer weiß, ob du nicht gerade wegen einer Zeit wie dieser zum Königtum gekommen bist?" – Esther 4,14 –
Die meisten Menschen, darunter auch etliche Christen, sind heute sehr individuell unterwegs und manche fühlen sich beleidigt, wenn jemand anderes ihre Ideen, nach ihrer Art zu leben, aufstört.
Die biblische Geschichte von Esther lehrt uns zwei wichtige Dinge:
1. Du brauchst Mentoren, Ratgeber, die dich unterstützen, egal welche gesellschaftliche Position du inne hast. Weil Esther willig war, auf ihren Onkel Mordechai zu hören, entdeckte sie, dass ihre Berufung nicht nur ihren Stand als Königin betraf, sondern auch die Aufgabe, ihr Volk, die Juden, zu erretten.
Wer ist dein Mordechai? Wer kennt dich gut genug, um deiner Berufung Klarheit und Bestätigung zu verleihen? Wer liebt dich so, dass er dich herausfordert, wenn du vom Weg abkommst, um dich zu stärken, wieder aufzurichten und dich zu ermutigen, wenn du aufgeben willst?
Dort, wo wir blinde Flecken haben, braucht es Menschen, die eine klare geistliche Sicht und Weisheit von Gott haben, um in unser Leben sprechen zu dürfen.
Josua hörte auf Mose, Timotheus hörte auf Paulus, Ruth hörte auf Naomi… und auf wen hörst du?
2. Du musst wissen, ob du an dem Platz bist, wo Gott dich haben möchte.
Mordechai, Esthers Onkel, forderte sie heraus und veränderte ihre Sichtweise, indem er sagte: Und wer weiß, ob du nicht gerade wegen einer Zeit wie dieser zum Königtum gekommen bist?«
Esther wollte nicht Königin werden, aber als sie es war, musste sie sich entscheiden, ob sie ihr eigenes Leben am Königshof aufs Spiel setzen oder der Berufung Gottes folgen würde.
Diese Wahl müssen wir ebenso treffen. Du fragst vielleicht: Was ist meine Berufung? Das kann etwas mit deinem Job zu tun haben, deiner Ehe, deiner Aufgabe als Elternteil, deinen Freundschaften; es könnte deine Nachbarschaft einbeziehen, dort wo du lebst oder ein ehrenamtlicher Dienst in der Gemeinde sein. Vor allem aber beruft Gott uns alle in Zeiten wie diesen, in die Fürbitte für unsere Mitmenschen, unser Umfeld und unser Land!
Eins ist sicher: Wenn Gott beruft, dann ist es an der Zeit. Vielleicht denkst du, dass du dich gerade nur wie in einem Laufrad bewegst und auf bessere Zeiten oder bedeutendere Gelegenheiten wartest. Aber du kannst dir deine Zeit nicht aussuchen, in der du lebst, sondern Gott tut das!
Der Psalmist sagt: Meine Zeit ist in deinen Händen. (Ps. 31,15)
Du bist in Christus zwar in den Stand eines Königskindes versetzt worden, aber zu dem Zweck, den König für seine Gunst zu lieben und an seiner Seite mit der Befähigung, die er dir gibt, seinem Willen zu dienen und der Berufung für dein Leben gemeinsam mit den anderen Königskindern zu folgen.
Frage Jesus heute, wo er dich einsetzen möchte, sein Licht in diese Welt zu tragen und lass dir vom Heiligen Geist eine Person zeigen, die in dein Leben hineinsprechen darf.
Herzlichst euer Thomas